Contracting: individuelles Konzept zur Verbesserung der Energieeffizienz

Der Contractor entwickelt ein individuell auf das Gebäude zugeschnittenes Konzept zur Verbesserung der Energieeffizienz. Er plant und realisiert Effizienzmaßnahmen, tätigt in der Regel die notwendigen Investitionen und kümmert sich um Wartung und Instandhaltung der neuen Anlagen. Weil Energie-Contracting ein attraktives Finanzierungsmodell ist und darüber hinaus umfassendes Know-how und Serviceleistungen bietet, ist es eine gute Alternative zur Umsetzung von Effizienzmaßnahmen in Eigenregie: Anwender profitieren nicht nur vom Spezialwissen des Contractors, sie übertragen ihm auch die wirtschaftlichen und technischen Risiken für die Maßnahmen. Es gibtverschiedene Contracting-Arten:

  • Er wird von der organisatorischen Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen entlastet.
  • Er vermeidet bzw. verringert eigene Investitionen.
  • Er überträgt die wirtschaftlichen und technischen Risiken auf den Contractor.
  • Er profitiert vom Spezialwissen und der Erfahrung des Contractors.
  • Er leistet einen Beitrag zum Klimaschutz durch Steigerung der Energieeffizienz.
  • Er profitiert von niedrigeren Energiekosten mit Einspargarantie.

Nähere Informationen zum Energiespar-Contracting, z. B. welche Gebäude dafür geeignet sind oder welche Maßnahmen im Rahmen eines solchen Projekts typischerweise umgesetzt werden, finden Sie beispielsweise beim dena-Kompetenzzentrum Contracting.

Beim Energieliefer-Contracting geht es um die effiziente Lieferung von Nutzenergie durch einen Energiedienstleister. Es wird oft auch als Wärmeliefer-Contracting bezeichnet. Ziel ist eine verlässliche und preisgünstige Energielieferung gekoppelt mit umfassenden Serviceleistungen. Der Contractor übernimmt je nach gewünschtem Leistungsumfang Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Instandhaltung sowie den Brennstoffbezug. Die Vergütung der Leistungen an den Contractor erfolgt über festgelegte Preiskonditionen durch den Verkauf der erzeugten Nutzenergie (z. B. Wärme, Strom, Kälte) an den Gebäudeeigentümer. Somit liegt auch hier das Interesse des Contractors bei einer sehr effizienten Betriebsweise der Anlage. Energieliefer-Contracting-Verträge laufen meist zwischen zehn und zwanzig Jahren. Energieliefer-Contracting ist weiter verbreitet als Energiespar-Contracting. Der Gebäudeeigentümer profitiert von zahlreichen Vorteilen:

  • Er wird von der organisatorischen Umsetzung für Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der Maßnahme sowie vom Brennstoffbezug entlastet.
  • Er vermeidet bzw. verringert eigene Investitionen.
  • Er überträgt die wirtschaftlichen und technischen Risiken auf den Contractor.
  • Er profitiert vom Spezialwissen und der Erfahrung des Contractors.
  • Er leistet einen Beitrag zum Klimaschutz durch Steigerung der Energieeffizienz.
  • Er profitiert von langfristig besser kalkulierbaren Energiekosten.

Mini-Contracting baut auf dem bewährten Modell Energieliefer-Contracting auf. Der Energiedienstleister investiert in eine moderne und energieeffiziente Energieversorgungsanlage in einem Ein- oder Zweifamilienhaus. Der Hauseigentümer schließt mit dem Dienstleister einen Vertrag über die Lieferung von Wärme. Er zahlt einen monatlichen Betrag und erhält dafür eine neue und effizient betriebene Heizung. Der Dienstleister kümmert sich außerdem um Wartung und Instandhaltung der Heizungsanlage.

Unterschiede zwischen den Modellen

Beim Energieliefer-Contracting steht die Versorgungsaufgabe im Vordergrund. Energiesparmaßnahmen konzentrieren sich auf die Optimierung der Erzeugerseite. In der Regel wird der Energiebedarf auf der Verbraucherseite dabei nicht reduziert. Energieliefer-Contracting ist bisher nur in seltenen Fällen mit einer Einspar- oder Energiemengengarantie verbunden.

Im Gegensatz dazu ist die Einspargarantie das Hauptmerkmal beim Energiespar-Contracting. Beim Contractor besteht die wirtschaftliche Notwendigkeit, die versprochene Energieeinsparung auch zu erreichen, da seine Vergütung davon abhängt. Es wird auch die Gebäudetechnik auf der Verbraucherseite optimiert. Energiespar-Contracting ist ein umfassenderes Dienstleistungsangebot als Energieliefer-Contracting. Speziell für komplexe Gebäudestrukturen kann Energiespar-Contracting große Effizienzverbesserungen ermöglichen. Energieliefer-Contracting ist weiter verbreitet und es gibt deutlich mehr Anbieter als im Bereich des Energiespar-Contractings. Beide Modelle benötigen eine gewisse Struktursicherheit der Liegenschaften: Eine Weiternutzung während der kompletten Vertragslaufzeit sollte absehbar sein.

Praxishilfen Contracting

Contracting-Anwendern werden zahlreiche Praxishilfen, die die tägliche Arbeit erleichtern sollen, darunter Leitfäden, Musterverträge und Berechnungshilfen, bereitgestellt.

Energiespar-Contracting ist sehr komplex. Bei der Vorbereitung und Umsetzung ergeben sich häufig Fragen, sei es zum Vergabeverfahren oder zur Angebotsbewertung. Konkrete Arbeitshilfen für Energiespar-Contracting-Projekte helfen weiter:

Die Praxishilfe „Bürgerfinanzierung für Energieeffizienz in Nichtwohngebäuden“ geht der Frage nach, wo die Chancen und Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung in Energieeffizienz-Projekten liegen.

Die Praxishilfe „Aus dem Leben eines Energie-Contracting-Projektentwicklers“ beschreibt auf der Grundlage von Erfahrungsberichten Erwartungen und mögliche Bedenken auf Kundenseite, die der Entscheidung für ein Contracting-Modell entgegenstehen. Wie sich solche Bedenken überwinden lassen und welche Rolle Projektentwickler dabei spielen, zeigen zahlreiche Lösungsansätze. Die Langfassung der Praxishilfe enthält eine umfangreiche Auflistung von Handlungsleitlinien für die tägliche Arbeit als Projektentwickler.

Gute Contracting-Beispiele

Wie sich die Energieeffizienz von Gebäuden durch die Energiedienstleistung Contracting verbessern lässt, zeigen bundesweit zahlreiche Beispiele von erfolgreich umgesetzten Contracting-Projekten in der Praxisdatenbank des Kompetenzzentrums Contracting. Recherchieren Sie in Ihrer Region oder bundesweit, wo Contracting erfolgreich eingesetzt wird und finden Sie Wissenswertes zu jedem Projekt.

Weitere Übersichten finden Sie hier:

Beispiele in Baden-Württemberg

Beispiele des VfW

Beispiele der Energieagentur Nordrhein-Westfalen

Beispiele in Hessen


Kompetenzzentrum Contracting