Energiespar-Contracting
Beim Energiespar-Contracting geht es darum, den Energieverbrauch eines Gebäudes – und damit die Energiekosten – mit Hilfe eines Energiedienstleisters zu senken. Der Gebäudeeigentümer erhält vom Contractor eine langfristige Garantie für Energiekosteneinsparungen. Energiespar-Contracting-Verträge werden in der Regel für sieben bis zwölf Jahre geschlossen.
Der Gebäudeeigentümer profitiert von zahlreichen Vorteilen:
- Er wird von der organisatorischen Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen entlastet.
- Er vermeidet bzw. verringert eigene Investitionen.
- Er überträgt die wirtschaftlichen und technischen Risiken auf den Contractor.
- Er profitiert vom Spezialwissen und der Erfahrung des Contractors.
- Er leistet einen Beitrag zum Klimaschutz durch Steigerung der Energieeffizienz.
- Er profitiert von niedrigeren Energiekosten mit Einspargarantie.
Nähere Informationen zum Energiespar-Contracting, z. B. welche Gebäude dafür geeignet sind oder welche Maßnahmen im Rahmen eines solchen Projekts typischerweise umgesetzt werden, finden Sie beispielsweise beim dena-Kompetenzzentrum Contracting.
Energieliefer-Contracting
Beim Energieliefer-Contracting geht es um die effiziente Lieferung von Nutzenergie durch einen Energiedienstleister. Es wird oft auch als Wärmeliefer-Contracting bezeichnet. Ziel ist eine verlässliche und preisgünstige Energielieferung gekoppelt mit umfassenden Serviceleistungen. Der Contractor übernimmt je nach gewünschtem Leistungsumfang Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Instandhaltung sowie den Brennstoffbezug. Die Vergütung der Leistungen an den Contractor erfolgt über festgelegte Preiskonditionen durch den Verkauf der erzeugten Nutzenergie (z. B. Wärme, Strom, Kälte) an den Gebäudeeigentümer. Somit liegt auch hier das Interesse des Contractors bei einer sehr effizienten Betriebsweise der Anlage. Energieliefer-Contracting-Verträge laufen meist zwischen zehn und zwanzig Jahren. Energieliefer-Contracting ist weiter verbreitet als Energiespar-Contracting. Der Gebäudeeigentümer profitiert von zahlreichen Vorteilen:
- Er wird von der organisatorischen Umsetzung für Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der Maßnahme sowie vom Brennstoffbezug entlastet.
- Er vermeidet bzw. verringert eigene Investitionen.
- Er überträgt die wirtschaftlichen und technischen Risiken auf den Contractor.
- Er profitiert vom Spezialwissen und der Erfahrung des Contractors.
- Er leistet einen Beitrag zum Klimaschutz durch Steigerung der Energieeffizienz.
- Er profitiert von langfristig besser kalkulierbaren Energiekosten.
Mini-Contracting
Mini-Contracting baut auf dem bewährten Modell Energieliefer-Contracting auf. Der Energiedienstleister investiert in eine moderne und energieeffiziente Energieversorgungsanlage in einem Ein- oder Zweifamilienhaus. Der Hauseigentümer schließt mit dem Dienstleister einen Vertrag über die Lieferung von Wärme. Er zahlt einen monatlichen Betrag und erhält dafür eine neue und effizient betriebene Heizung. Der Dienstleister kümmert sich außerdem um Wartung und Instandhaltung der Heizungsanlage.
Unterschiede zwischen den Modellen
Beim Energieliefer-Contracting steht die Versorgungsaufgabe im Vordergrund. Energiesparmaßnahmen konzentrieren sich auf die Optimierung der Erzeugerseite. In der Regel wird der Energiebedarf auf der Verbraucherseite dabei nicht reduziert. Energieliefer-Contracting ist bisher nur in seltenen Fällen mit einer Einspar- oder Energiemengengarantie verbunden.
Im Gegensatz dazu ist die Einspargarantie das Hauptmerkmal beim Energiespar-Contracting. Beim Contractor besteht die wirtschaftliche Notwendigkeit, die versprochene Energieeinsparung auch zu erreichen, da seine Vergütung davon abhängt. Es wird auch die Gebäudetechnik auf der Verbraucherseite optimiert. Energiespar-Contracting ist ein umfassenderes Dienstleistungsangebot als Energieliefer-Contracting. Speziell für komplexe Gebäudestrukturen kann Energiespar-Contracting große Effizienzverbesserungen ermöglichen. Energieliefer-Contracting ist weiter verbreitet und es gibt deutlich mehr Anbieter als im Bereich des Energiespar-Contractings. Beide Modelle benötigen eine gewisse Struktursicherheit der Liegenschaften: Eine Weiternutzung während der kompletten Vertragslaufzeit sollte absehbar sein.
Praxishilfen Contracting
Contracting-Anwendern werden zahlreiche Praxishilfen, die die tägliche Arbeit erleichtern sollen, darunter Leitfäden, Musterverträge und Berechnungshilfen, bereitgestellt.
Energiespar-Contracting ist sehr komplex. Bei der Vorbereitung und Umsetzung ergeben sich häufig Fragen, sei es zum Vergabeverfahren oder zur Angebotsbewertung. Konkrete Arbeitshilfen für Energiespar-Contracting-Projekte helfen weiter:
- dena-Leitfaden Energiespar-Contracting samt dazugehörigen Anlagen
- Online-Quick-Check für Energiespar-Contracting
- Übersicht der BfEE zu bestehenden Musterverträgen und Leitfäden sowie Arbeitshilfe zur Verwendung von Musterverträgen
Praxishilfen für Energieliefer-Contracting
- dena-Leitfaden Energieliefer-Contracting (PDF, externer Link)
- dena-Leitfaden Energieliefer-Contracting Anlage – Beispiel-Wärmeliefervertrag (PDF, externer Link)
- Übersicht der BfEE zu bestehenden Musterverträgen und Leitfäden sowie Arbeitshilfe zur Verwendung von Musterverträgen
- dena-Berechnungshilfe zur Wärmelieferungverordnung im Mietwohnbereich für Kosten- und Angebotsvergleiche (Excel-Tool)
Praxishilfe für Kommunen
- Der dena-Leitfaden „Energiemanagement und Energiespar-Contracting in Kommunen“ bietet Hilfestellungen für Kommunen, die Contracting als Teil der Sanierungsplanung öffentlicher Liegenschaften als konkrete Lösung in Betracht ziehen. Durch die Einbindung von fachkompetenten Contractoren zur Durchführung von Effizienzmaßnahmen können Sanierungen in kommunalen Gebäuden gebündelt und damit auch schneller und umfassender umgesetzt werden. Der kommunale Haushalt wird dabei nicht belastet.
- Leitfaden der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA)
Praxishilfe für Bürgerfinanzierung
Die Praxishilfe „Bürgerfinanzierung für Energieeffizienz in Nichtwohngebäuden“ geht der Frage nach, wo die Chancen und Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung in Energieeffizienz-Projekten liegen.
Praxishilfe für Projektentwickler
Die Praxishilfe „Aus dem Leben eines Energie-Contracting-Projektentwicklers“ beschreibt auf der Grundlage von Erfahrungsberichten Erwartungen und mögliche Bedenken auf Kundenseite, die der Entscheidung für ein Contracting-Modell entgegenstehen. Wie sich solche Bedenken überwinden lassen und welche Rolle Projektentwickler dabei spielen, zeigen zahlreiche Lösungsansätze. Die Langfassung der Praxishilfe enthält eine umfangreiche Auflistung von Handlungsleitlinien für die tägliche Arbeit als Projektentwickler.
Gute Contracting-Beispiele
Wie sich die Energieeffizienz von Gebäuden durch die Energiedienstleistung Contracting verbessern lässt, zeigen bundesweit zahlreiche Beispiele von erfolgreich umgesetzten Contracting-Projekten in der Praxisdatenbank des Kompetenzzentrums Contracting. Recherchieren Sie in Ihrer Region oder bundesweit, wo Contracting erfolgreich eingesetzt wird und finden Sie Wissenswertes zu jedem Projekt.
Weitere Übersichten finden Sie hier:
Beispiele in Baden-Württemberg
Beispiele der Energieagentur Nordrhein-Westfalen
Kompetenzzentrum Contracting